Heilige Barbara

Die heilige Barbara gehört zu den liebenswertesten und tapfersten Heiligengestalten der frühen Kirche. Durch vielerlei Geschichten und Legenden und durch die große Verehrung, die Barbara über Jahrhunderte genoss, hat sie einen festen Platz im Herzen der Gläubigen erhalten. Über ihr Leben und Leiden wird folgendes erzählt:

Barbara lebte in Nikomedien (eine Stadt in der Türkei). Sie hatten einen heidnischen Vater, war aber selbst Christin. Weil der Vater Sie vom Christentum abbringen wollte, sperrte er sie in einem Turm und ließ sie streng bewachen. Das war in der Verfolgungszeit des Kaisers Daja (310-313). Barbara vertraute auf ihren Herrn und Gott Jesus Christus, den sie liebte und dem sie nachfolgen wollte. Auf wunderbarer Weise wurde sie in ihrem Gefängnis durch die heilige Eucharistie genährt und gestärkt. Immer wieder drängte der Vater in sie, sie solle ihrem "Aberglauben" abschwören und Heidin werden wie der Vater selbst. Auch versprach er ihr eine glänzende Hochzeit mit einem reichen Heiden. - Doch Barbara blieb standhaft. Da lieferte der eigene Vater seine Tochter an das Gericht aus. Barbara wurde zum Widerruf ihres Glaubens aufgefordert, blieb jedoch standhaft. Da wurde sie zum Tode verurteilt. Ihr eigener Vater, so wird erzählt, habe sie dann umgebracht. - Schon in ganz früher Zeit wurde Barbara in Nikomedien als Märtyrerin verehrt. Später breitete sich diese Verehrung auf das ganze Abendland aus.

Babara ist einer der "Vierzehn Nothelfer", die von den Christen aller Zeit angerufen wurden und werden. Barbara ist eine "Nothelferin", das heißt, sie wird in schweren und verzweifelten Situationen angerufen: sie ist Helferin in der Sterbestunde. Der "Turm" spielte in der Verehrung der heiligen Barbara eine besondere Rolle. Mit diesem Turm wird sie oft dargestellt. Und weil sie so lange darin eingesperrt war, weil sie in Finsternis und Ungeborgenheit bleiben musste, wurde sie zur Patronin der kanoniere, zur Patronin der Artillerie: gegen das Böse, das Finstere, gegen den Teufel muss man mit wirkungsvollen Waffen kämpfen!
Und weil Barbara so lange im finsteren Verließ bleiben musste, wurde sie zur Patronin der Bergleute. Auch sie müssen im finsteren Stollen sein und sind vielen Gefahren ausgesetzt. So ist die große Verehrung zu erklären, die die heilige Barbara gerade bei den Bergleuten über Jahrhunderte genoss und noch heute genießt.
Weil Barbara in ihrem Kerker und in Todesangst durch die heilige Eucharistie auf wundersame Weise gestärkt wurde, gilt sie bis heute als Patronin der Sterbenden.
 Und noch etwas Schönes wird im Zusammenhang mit der Verehrung der heiligen Barbara bis heute in Ehren gehalten: der Brauch, an ihrem Geburtstag, am 4. Dezember, Zweige abzuschneiden und in die warme Stube zu bringen. Diese "Barbarazweige", meist Zweige vom Kirschbäumen, Forsythien und Kastanien blühen genau zu Weihnachten auf: eine schöne Darstellung des winterlichen Weihnachtswunders, das uns in der Geburt unseres Herrn Jesus Christus geschenkt wird.

Gebet

Allmächtiger Gott, du hast der heiligen Märtyrin Barbara
die Kraft gegeben, bis in den Tod dir Treu zu bleiben.
Im Vertrauen auf Ihre Fürsprache bitte ich dich:
steh´ mir bei in jeder Not und Gefahr und
stärke mich in der Stunde meines Todes.

Amen.
Heilige Barbara, bitte für mich!

 

"Barbara" kommt aus dem Griechischen und heißt: "Die Fremde", "Die Ausländerin".
 Folgende Namen gehen auf "Barbara" zurück: Bärbel, Betti, Betty, Babette, Basia, Bab, Babs, Barbi, uvm.